Besonders schön ist es, wenn man zum Konzert geht, einen richtigen Ultrafan dabei hat, der sogar noch gerne (Konzert)Berichte schreibt, DANKE an Katja für diesen Text (man beachte das Konzertkartenbild mit Autogramm (!) :
Am 3. Mai gab es in der Jenaer Friedenskirche ein Konzert der besonderen Art: Im Rahmen des Jenaer Liederfrühlings gab sich Gisbert zu Knyphausen die Ehre. Für viele der Höhepunkt der Konzertreihe, die von der „Offenen Kirche“, der Kulturkirche Löbstedt und der Berggaststätte Fuchsturm organisiert wird.
Die Kirche war rappelvoll – und was besonders schön anzumerken ist: Gisbert zu Knyphausen zog eine bunte Mischung von Männern und Frauen jeglichen Alters an: Da saßen Zwanzigjährige neben Mitdreißigern und graumelierten Damen und Herren. Erfreulicherweise wurden nur wenige Smartphones gezückt, und wenn, dann oft nur für ein schnelles Foto. Ansonsten wurde einfach das Konzert genossen.
Zurecht, denn es war großartig!
Schon beim Eröffnungslied, dem wunderbaren „Kräne“, konnte man spüren, welchen Sog Knyphausen mit seiner Akustikgitarre ausübte. Begleitet wurde er lediglich vom Norweger Karl Ivar Reseth, der mit seinem Vibraphon für eine einzigartige Akustik sorgte. Da haben sich zwei gefunden! Das stimmungsvolle Ambiente der Friedenskirche tat sein Übriges.
Gisbert zu Knyphausen spielte viele Klassiker seiner 2008 und 2009 erschienenen Alben: Nachdenkliche Lieder wie „Seltsames Licht“ oder „Dreh dich nicht um“ wechselten sich ab mit Krachern wie „Sommertag“
und „Flugangst“. „Es ist still auf dem Rastplatz Krachgarten“, „Hurra, hurra, so nicht!“ oder “Neues Jahr“ – aber auch Kid-Kopphausen-Songs („Haus voller Lerchen“ und natürlich auch „Das Leichteste der Welt“) wurden ebenso gespielt. Und je später der Abend wurde, desto mehr gab der Wahlberliner auch die Songs seines aktuellen Albums zum besten. Sieben lange Jahre mussten die Fans drauf warten. Im vergangenen Oktober wurde „Das Licht dieser Welt“ veröffentlicht. Gerade live vorgetragen entfalteten diese neuen Lieder eine ungeheure Wucht, der man sich nur schwer entziehen konnte.
Ob „Kommen und Gehen“, „Dich zu lieben ist so einfach“, „Sonnige
Grüße aus Kao Lak, Thailand“ oder „Stadt, Land, Flucht“ – auch hier sorgte Gisbert für eine gelungene Abwechslung von nachdenklichen und optimistischen Songs.
Das Publikum hielt den Atem an, träumte, lauschte den klugen und tiefgründigen Texten, lächelte, sang und wippte mit (es war ja ein Sitzkonzert), gab standing ovations.
Nach 90 wunderbaren Minuten und einer Zugabe verabschiedete sich Herr zu Knyphausen.
Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!